Sie können den Begriff Lead auf unterschiedliche Weise definieren. In meinem Artikel Lead-Management im B2B-Geschäft - warum und wie? habe ich vorgeschlagen, zwischen Leads und Kontaktpersonen zu unterscheiden und alle als mögliche Kaufinteressenten erfassten Unternehmenseinheiten als Leads anzusehen.
Die Lead-Gewinnung zielt bei dieser Sichtweise darauf ab, Beziehungen zu Unternehmenseinheiten herzustellen oder auszubauen, die entweder jetzt oder in absehbarer Zeit kaufbereit sein könnten. Alle derartigen Beziehungen sind Beziehungen zu Mitarbeitern dieser Unternehmenseinheiten.
Für die Lead-Gewinnung stehen Ihnen zahlreiche Möglichkeiten offen.
Sie müssen daher entscheiden, welche dieser Möglichkeiten Sie nutzen wollen und wie Sie Ihr für die Lead-Gewinnung vorgesehenes Budget aufteilen.
Ich beschäftige mich aus diesem Grund zunächst mit der Frage, wie Sie den finanziellen Wert von Leads berechnen können. Hierzu unterscheide ich im folgenden Abschnitt zwischen A-, B- und C-Leads. Anschließend ermittle ich anhand eines Zahlenbeispiels den Wert von A- und B-Leads.
Im Business-to-Business-Geschäft dauern bedeutende Kaufentscheidungen gewöhnlich relativ lange, mehrere Monate, manchmal sogar mehr als ein Jahr. Ein Verkaufsgespräch kann daher aus der Sicht eines potenziellen Kunden verfrüht sein.
Sie können drei Arten von Leads unterscheiden:
Mit Unternehmenseinheiten meine ich organisatorische Einheiten. Zu einem Unternehmen können somit mehrere Leads gehören - zum Beispiel wenn es in diesem Unternehmen mehrere Abteilungen gibt, die jeweils eigenständig über den Kauf Ihres Produkts entscheiden.
A-Leads sind Unternehmenseinheiten, die Bedarf für Ihr Produkt haben und jetzt oder in Kürze eine Kaufentscheidung treffen wollen.
B-Leads sind Unternehmenseinheiten, die Bedarf für Ihr Produkt haben, für die ein Verkaufsgespräch aber verfrüht oder unzureichend wäre. Sie können B-Leads in drei Gruppen einteilen:
Zu den C-Leads gehören neben Unternehmenseinheiten mit fehlendem Bedarf und Privatpersonen auch Berater, zum Beispiel selbständige Ingenieure, die sich für das Produkt interessieren, weil sie ihre Klienten beim Kauf vergleichbarer Produkte beraten.
Es kann sein, dass eine weitergehende Segmentierung erforderlich ist. Denkbar wäre eine zusätzliche Einteilung der Leads
Ausführliche Hinweise zur Einteilung von Leads finden Sie in meinem Artikel Lead-Management im B2B-Geschäft - warum und wie?
Ich verstehe unter dem finanziellen Wert eines Leads den zusätzlichen Gewinn, den Sie durch ein zusätzliches Lead erzielen würden. Der zusätzliche Gewinn ist dabei in Form eines Barwerts ausgewiesen.
Die folgende Excel-Tabelle zeigt in Form eines Zahlenbeispiels, wie Sie den finanziellen Wert eines Leads auf Basis Ihrer vorhandenen Daten berechnen:
1. Erforderlich sind Angaben zu den Anteilen der A- und B-Leads
Im Zahlenbeispiel waren in den letzten Monaten
2. Erforderlich sind Angaben zu den Konversionsraten
Im Zahlenbeispiel
3. Erforderlich sind Angaben zur Konversionsdauer
Im Zahlenbeispiel dauerte eine erfolgreiche Konversion im Durchschnitt
4. Erforderlich ist eine Kundenwert-Schätzung
Im Zahlenbeispiel beträgt der zusätzliche Gewinn mit einem Lead, das Ihr Produkt kauft 27.000,- Euro (Zelle A18). Es handelt sich hierbei um einen Barwert, was ich in Folge drei Der Customer Lifetime Value (Kundenwert) erläutert habe.
Der zusätzliche Gewinn mit einem Lead resultiert normalerweise nicht nur aus einer einmaligen Bestellung Ihres Produkts. Zu berücksichtigen sind gegebenenfalls auch spätere Erweiterungen des Produkts, Wiederholungskäufe oder Bestellungen von Zubehör, Hilfsstoffen und produktbezogenen Dienstleistungen.
Sollte eine Barwert-Berechnung wegen fehlender Anhaltspunkte sinnlos sein, so können Sie auch mit einer groben Schätzung arbeiten: Durchschnittlicher Gewinn aus einer Bestellung plus niedrig angesetzter Zuschlag für Gewinn aus Folgegeschäft.
Im Zahlenbeispiel nehme ich an, dass der Barwert in Höhe von 27.000,- Euro mit einem Kalkulationszinssatz von 12% ermittelt wurde (Zelle A19).
Ich berechne den Wert eines A-Leads, indem ich den Wert eines Leads, das eine Bestellung aufgibt mit der Abschlussrate multipliziere. Das Ergebnis - 8.100 € - steht in Zelle A30 (=A18*A16).
Bei der Bewertung eines B3-Leads muss ich berücksichtigen, dass ein solches Lead seine Bestellung im Erfolgsfall 170 Tage später aufgibt als ein A-Lead (Zelle A13). Ich verwende hierfür einen Abzinsungsfaktor.
Mit r als Kalkulationszinssatz lautet die Formel für den Abzinsungsfaktor:
Für ein B3-Lead verwende ich die Excel-Formel =1/(1+A19)^(A13/365), was einen Abzinsungsfaktor in Höhe von 0,948585621 ergibt (Zelle A25).
Ich berechne den Wert eines B3-Leads somit nach der Excel-Formel =A12*A16*A18*A25 und erhalte als Ergebnis 3.073 € (Zelle A29). In Worten: Anteil der B-Leads, die zu A-Leads werden mal Abschlussrate mal Wert eines Leads mal Abzinsungsfaktor.
Für B2- und B1-Leads lauten die Ergebnisse 1.471 € (=A8*A12*A16*A18*A24) und 1.002 € (=A4*A8*A12*A16*A18*A23).
Den finanziellen Wert eines Leads erhalte ich, indem ich den gewichteten Durchschnitt aus den berechneten Barwerten für meine A-, B1-, B2- und B3-Leads bilde:
Wert eines Leads = A3*A27+A7*A28+A11*A29+A15*A30
Als Ergebnis erhalte ich 2.291 € (Zelle A32). Diese Zahl ist gerundet, mit dem Dialog »Zellen formatieren / Zahlen«.
Ein Lead hat im Zahlenbeispiel somit einen Wert in Höhe von 2.291 Euro.
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